Mit dem digitalen Zugang zu den Zeitschriften „Kino-fot“ und „Kino-zhurnal A. R. K.“ stehen zwei neue Nationallizenzen zur Verfügung. Diese Zeitschriften zeigen die bahnbrechende und einflussreiche sowjetische Avantgarde im Bereich Film und Fotografie mit ihrer Ausstrahlung auf Typografie und Design. Sie bilden ein einzigartiges Stück Mediengeschichte ab.
Dank der Finanzierung durch die Fachinformationsdienste adlr.link für die Medien-, Kommunikations- und Filmwissenschaft sowie FID Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa sind sie deutschlandweit nutzbar.
Zentrale Inhalte
Kino-fot: Die russischsprachige Film- und Fotokunstzeitschrift „Kino-fot“ (russisch: Кино-фот) erschien von August 1922 bis Januar 1923 in sechs Ausgaben. Darin bilden sich die Leitgedanken der konstruktivistischen Gruppe um Aleksei Gan, Varvara Stepanova und Alexander Rodchenko ab. „Kino-fot“ setzt einen Schwerpunkt auf Kinoberichterstattung und informiert über neue Filme sowie einzelne Künstler:innen. Es war Forum für die Debatten rund um das fortschrittliche Kino sowie seine technischen Möglichkeiten. Da es zugleich Raum für Fotomontagen und typografische Entwürfe bot, gilt die Zeitschrift als einflussreiches Publikationsorgan für Avantgarde-Design.
Die Datenbank stellt der Anbieter East View bereit. Dieses digitale Archive umfasst alle sechs Ausgaben, die in Form von Ganzseiten-PDFs vorliegen und zum Download zur Verfügung stehen. Die insgesamt 99 Artikel sind per Volltextsuche in Kyrillisch und englischer Transliteration recherchierbar.
Lektüreempfehlung: Lodder, Christina: Russian Avant-Garde Visual Culture and Photography 1910s–1930s. Promoting Constructivism: Kino-fot and Rodchenko’s Move into Photography. In: History of photography, 24, 2000, 4.
Kino-zhurnal: Die sowjetische Filmzeitschrift „Kino-zhurnal A. R. K.“ (russisch: Кино-журнал А. Р. К., in deutscher Transliteration „Kino-žurnal A. R. K.“) erschien zwischen 1925 und 1926 monatlich. Sie wurde von Nikolaj Lebedew für die Moskauer Vereinigung der revolutionären Kinematographie herausgegeben. Einflussreiche Regisseure wie Sergei Eisenstein erläutern hier ihre Herangehensweise. Ihre Theorien und Debatten, die vor allem in Bezug auf Filmmontage absolut neue Konzepte hervorbrachten, bildet „Kino-zhurnal A. R. K.“ ab.
„Kino-zhurnal A. R. K.“ enthält nicht nur Nachrichten aus dem Bereich des sowjetischen Films, sondern auch Berichterstattung aus der europäischen, amerikanischen und asiatischen Szene. Die Artikel widmen sich beispielsweise internationalen Filmausstellungen wie der Berliner Kino- und Photo-Ausstellung (KIPHO) 1925 oder der boomenden US-amerikanischen Filmindustrie, neuen Filmen und ihren Schauspieler:innen. Vorgestellt werden außerdem Aspekte der Filmtechnik sowie Statistiken zu Zuschauer:innen in der Sowjetunion.
Das digitale Archiv vom Anbieter East View enthält alle 12 Ausgaben mit 444 Artikeln, die per Volltextsuche in Kyrillisch und in englischer Transliteration recherchierbar sind.
Zugriff
Wenn Sie sich in Ihr adlr.link-Konto einloggen und Ihre Heimatbibliothek für die Nationallizenz freigeschaltet ist, können Sie direkt vom adlr.link-Portal über die Liste der Fachdatenbanken auf die digitalen Archiv beider Zeitschriften zugreifen.
Wie funktionieren Nationallizenzen?
Durch eine Nationallizenz können Bibliotheksnutzer:innen in ganz Deutschland eine Datenbank kostenlos nutzen. Dafür muss ihre Ihre Heimatbibliothek die Lizenz für ihre Nutzer:innen einmalig freischalten. Ob das erfolgt ist, können Sie über das Datenbank-Infosystem (DBIS) in Erfahrung bringen. Wenn Ihre Heimatbibliothek in der Liste der Bibliotheken mit Bestandsnachweis nicht auftaucht, kontaktieren Sie bitte die Mitarbeiter:innen vor Ort.
Alternativ können Sie auch eine Einzelnutzungslizenz direkt bei Nationallizenzen.de beantragen. Bislang gibt es gut 300 Nationallizenzen aus unterschiedlichen Fachgebieten. Nationallizenzen werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
FID und Nationallizenzen
Die beiden Fachinformationsdienste adlr.link für die Medien-, Kommunikations- und Filmwissenschaft sowie FID Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa haben die beiden Nationallizenzen in Kooperation realisiert. Der FID Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa unterstützt infrastrukturell die deutsche geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung zum östlichen und südöstlichen Europa. Mehr Informationen finden Sie hier.
Fragen?
Bei Fragen zum Zugang und zur Nutzung wenden Sie sich gern an den Fachinformationsdienst adlr.link.