Warum Buchbestellungen derzeit länger brauchen…

By | 28. Juli 2022

Über unser Portal können Sie als adlr.link-Nutzer:innen zahlreiche Neuerscheinungen als Printbuch bestellen. Die Liste wird wöchentlich aktualisiert und einmal im Monat senden wir Ihnen – wenn gewünscht – einen Newsletter mit einer Auswahl der neuesten Bücher. Die Bestellung kostet Sie nichts, wir senden Ihnen die Bücher für 30 Tage Leihe direkt zu und lediglich den Rückversand an unsere Bibliothek müssen Sie selbst übernehmen. Obwohl unser Buchhändler sich immer um schnellste Lieferung bemüht, haben wir momentan manchmal mit langen Lieferzeiten zu rechnen.

Warum brauchen Buchbestellungen momentan manchmal so lange?

Zwar sind die Reisebeschränkungen durch die Covid-19-Pandemie längst aufgehoben, aber gerade bei Buchbestellungen aus dem Ausland sind die Lieferketten manchmal immer noch gestört. Im besten Fall dauert eine Bestellung direkt bei einem Verlag in den USA vielleicht nur fünf bis zehn Werktage. Manchmal jedoch liefert ein Verlag nicht direkt nach Deutschland, sodass unser Buchhändler den Weg über einen Grossisten gehen muss. Dies verlängert die Lieferzeit.

Da viele Zwischenhändler gerade für das Amerikageschäft im Vereinigten Königreich sitzen, ist die Lage seit dem Brexit schwieriger geworden. Denn nun gilt auch zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU eine Zollgrenze, sodass Sendungen mitunter im Zoll feststecken. Auch dies verlängert die Lieferzeit.

Photo by Bank Phrom on Unsplash

Viele Verlage drucken Bücher zudem nur noch On Demand, es liegt also nicht auf Lager, sondern wird erst nach der Bestellung hergestellt. Auch dies führt zu ein bis drei Tagen mehr Lieferzeit. Hinzu kommt: Es gibt momentan weltweit eine Knappheit an Papier. Viele Papierhersteller haben gerade in der Pandemiezeit auf die Fabrikation von Verpackungsmaterial umgestellt, sodass viele Druckereien nun Schwierigkeiten haben, genügend Druckpapier vorzuhalten. Auch dies führt zu Verzögerungen bis hin zu kurzfristigen Verlegungen des Erscheinungstermins bei den Verlagen – manchmal auch, obwohl das Buch schon angekündigt war.

Und schließlich: Durch die Covid-19-Pandemie haben sich viele Planungen zeitlich nach hinten verschoben. Autor:innen brauchten länger für neue Buchprojekte oder mussten andere Prioritäten setzen (etwa bei der Online-Lehre). Auch dies führt in den Planungen bei den Verlagen bis heute zu Verzögerungen.

Und warum setzt adlr.link dann nicht vermehrt auf E-Books?

Wir haben knapp 20.000 aktuelle Titel als E-Book für adlr.link lizenziert, die Sie sofort und jederzeit nutzen können. In diesen können Sie übrigens hier gerne recherchieren.

Und wir würden gerne mehr E-Books anbieten. Aber nicht alle Verlage wollen mit uns über eine Lizenz verhandeln. Denn im Gegensatz zu Printbüchern kann man E-Books nicht einfach „kaufen“ und sich ins Regal stellen. Man erwirbt keinen Besitz, über den man frei verfügen kann.

Bei E-Books schließt man stattdessen Vereinbarungen über Nutzungsrechte ab. Die können unterschiedlich aussehen, von einer vorübergehenden Nutzung (quasi eine „Leihe“) bis hin zu einer dauerhaften Nutzung, von Lizenzen für einzelne Werke bis hin zu ganzen Buchpaketen.

Nur brauchen wir als Fachinformationsdienst andere Nutzungsmöglichkeiten als eine übliche Universitätsbibliothek. Und da lassen sich leider einige Verlage wie De Gruyter, Routledge, Springer oder Taylor & Francis nicht auf Verhandlungen mit uns ein.

Deshalb können wir Ihnen manche Neuerscheinungen leider nur als gedrucktes Werk und nicht als E-Book zur Verfügung stellen.